Persönliches

Wie ich zu dieser Arbeit kam

Oktober 01, 2024

Ich werde oft gefragt, wie ich zu dieser Arbeit gekommen bin. Die Antwort darauf führt mich zurück zu einer Zeit, in der ich selbst in einer tiefen Krise steckte. Es war Ende meiner 30er Jahre, und der Sex – sowohl der mit anderen als auch der mit mir selbst – erfüllte mich einfach nicht mehr. Die Freude von früher hatte sich immer mehr in Leere verwandelt. Ich fühlte mich getrieben, aber nie wirklich befriedigt. Ich spürte mich immer weniger und meine Orgasmen wurden immer flacher oder blieben sogar ganz aus. Irgendwann fragte ich mich, ob das jetzt alles war?! Ob das das Ende war meines Lebens als sexuelles Wesen?!

Doch das wollte ich nicht akzeptieren. Ich entschied mich, mich auf die Suche zu machen – nach meinem sexuellen Ich. Nach einem kurzen Eintauchen in die Welt der tantrischen Erfahrungen und der Beschäftigung mit dem Konzept der Polyamorie, stieß ich relativ schnell auf Sexological Bodywork. Und schon in meinem ersten Wochenendkurs fand ich mich wie in einer anderen Welt wieder: Hier begegnete ich Menschen, die den Wunsch hatten sich so zu zeigen, wie sie waren, in ihrer Verletzlichkeit und mit allen Eigenheiten und Herausforderungen. Körper wurden nicht bewertet, sondern gefeiert, Lust und Erregung waren nichts Verstecktes oder Verbotenes, sondern eine natürliche, kraftvolle Energie. Gemeinsam, und doch jede:r für sich, erforschten und entdeckten wir unsere Sexualität neu. In diesen Stunden ahnte ich, dass ich bis dahin nur einen winzigen Bruchteil dessen erlebt hatte, was tatsächlich möglich ist. Da war so viel mehr – so viel Freiheit, Lebendigkeit und Intensität! Davon hatte ich nicht einmal zu träumen gewagt.

Diese ersten Erfahrungen berührten mich so tief, dass ich am Ende des Wochenendes die Entscheidung traf, die gesamte Ausbildung zur Sexological Bodyworkerin zu machen – trotz aller Widerstände und Herausforderungen in meinem privaten Umfeld. Diese Entscheidung stellte mein Leben völlig auf den Kopf, aber es war der Beginn einer Transformation, die sich wie eine zweite Geburt anfühlte. Ich tauchte in eine wundervolle Welt voller neuer Möglichkeiten ein.

Die Beschäftigung mit meiner eigenen Sexualität veränderte nicht nur mein Liebesleben, sondern auch mich selbst. Sie schenkte mir Selbstbewusstsein, innere Stärke, Kreativität, Vertrauen in meine Intuition – und vor allem so viel Lebensfreude!

Heute darf ich glücklich verkünden, dass ich meine Berufung gefunden habe. Ich habe mir meinen Traumberuf erschaffen und arbeite stetig daran, ihn weiterzuentwickeln. Ich habe die Ausbildung viele Male durchlaufen, unterrichte mittlerweile selbst, und doch lerne ich jedes Mal aufs Neue dazu. Denn das Forschen, das Entdecken hört niemals auf!

Es gibt nichts Faszinierenderes für mich, als Menschen auf ihrer eigenen Reise zu begleiten – ihnen zu helfen, ihr eigenes Glück und ihre Erfüllung zu finden.